99-Prozent-Initiative der Juso erreicht kein absolutes Mehr
Zürich, 13. August 2021 – 20 Minuten und Tamedia haben auf ihren Newsportalen die erste Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmungen vom 26. September 2021 durchgeführt. 17’784 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 9. und 10. August online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,2 Prozentpunkten.
99-Prozent-Initiative: Eine Mehrheit gegen die Juso
Gemäss der ersten 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfrage spricht sich eine Mehrheit der
Befragten gegen die 99-Prozent-Initiative der Jungsozialisten aus. Stand heute hätten 45 Prozent der Vorlage zugestimmt und 49 Prozent hätten die Initiative abgelehnt, wobei sechs Prozent noch keine Angaben zu ihren Stimmabsichten machen. Wenig überraschend findet die Vorlage lediglich Unterstützung im linken Lager. In der SP beträgt die Zustimmung 81 Prozent, bei den Grünen 78 Prozent. Wählerinnen und Wähler aller anderen Parteien lehnen die Initiative relativ deutlich ab.
Die beiden überzeugendsten Argumente für die Gegnerinnen und Gegner sind, dass eine stärkere Besteuerung von Kapitaleinkommen der Standortattraktivität der Schweiz und mittelfristig der gesamten Volkswirtschaft schade und dass die Schweiz bereits genügend umwerteile. Die Befürworterinnen und Befürworter sind hauptsächlich der Meinung, dass die Vermögensschere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgehe und die Initiative mehr Verteilungsgerechtigkeit zwischen den Normalverdienern und den «Superreichen» schaffe.
Ehe für alle mit komfortabler Mehrheit
Neben der Juso-Vorlage kommt im September auch die Abstimmung über die Ehe für alle an die Urne. Diese findet sieben Wochen vor dem Abstimmungstermin eine komfortable Mehrheit. 64 Prozent sagen Ja zur Ehe für alle, 35 Prozent sprechen sich gegen das Anliegen aus.
Die Vorlage findet bei Wählerinnen und Wählern aller Parteien Zustimmung – mit Ausnahme jener der SVP. Ansonsten findet die Vorlage überall Mehrheiten, auch wenn die Zustimmungswerte unterschiedlich sind. Auffällig ist, dass Frauen das Anliegen mit 71 Prozent deutlich stärker unterstützen als Männer mit 57 Prozent.
Es gibt je zwei Hauptargumente: Die Hälfte der Befürworterinnen und Befürworter gibt an, dass Homo- und Bisexualität längst Normalität seien und die Ausweitung der Ehe diese Ungleichbehandlung beende. Ein Drittel ist der Meinung, dass der Staat eine Lebensform nicht einer anderen vorziehen dürfe. Die beiden wichtigsten Gegenargumente sind, dass eine Ausweitung nicht nötig sei, da es für homosexuelle Paare bereits die Möglichkeit der eingetragenen Partnerschaft gebe und dass die Ehe als Verbindung Männern und Frauen vorenthalten sei.
Umfassende Umfragen
Die 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Sie modellieren die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von 20 Minuten und Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.
Beteiligte Medien
Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen;
Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève, lematin.ch und Le Matin Dimanche;
Tessin: 20 minuti