Abstimmungsumfrage: Weiterhin deutliche Mehrheit für Verhüllungsverbot

Rund einen Monat vor der Abstimmung unterstützen 65 Prozent der Stimmberechtigten die Initiative «Ja zum Verhüllungsverbot». Die Zustimmung zur Vorlage bleibt damit auf hohem Niveau stabil. Nach wie vor komplett offen ist das Rennen um das  Freihandelsabkommen mit Indonesien. Beim E-ID-Gesetz zeigt die zweite Welle der Abstimmungsumfrage von 20 Minuten und Tamedia einen Nein-Trend.

Zürich, 10. Februar 2021 – 20 Minuten und Tamedia haben auf ihren Newsportalen die zweite Welle der titel übergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung vom 7. März 2021 durchgeführt. 14’204 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 4. und 5. Februar online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,3 Prozentpunkten.

Klare Mehrheit für Verhüllungsverbot

Die Befürworter der «Burka-Initiative» des Egerkinger Komitees sind auf Kurs: Ein nationales Verhüllungsverbot unterstützen derzeit 65 Prozent (1. Welle: 63 Prozent), 34 Prozent (1. Welle: 35 Prozent) lehnen es ab. 1 Prozent machte keine Angaben zu seinen Stimmabsichten. Stand heute fände die Initiative in allen Landesteilen und in allen Altersgruppen eine Mehrheit, wobei die Zustimmung bei älteren Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern deutlich stärker ist als bei jüngeren.

Laut der Umfrage nimmt die Zustimmung zur Vorlage entlang der Links-rechts-Achse zu. So unterstützen rekordverdächtige 95 Prozent der SVP-Wählerinnen und -Wähler die Initiative. Auch bei den Wählerinnen und Wählern von FDP und jenen der ehemaligen CVP (seit Januar 2021 «Die Mitte») wollen je rund 70 Prozent ein Ja auf den Stimmzettel schreiben. Linke Wählerinnen und Wähler lehnen die Initiative mehrheitlich ab. Trotz Nein-Parole ihrer Parteien wollen derzeit jedoch 38 Prozent der SP-Wählerinnen und -Wähler sowie 36 Prozent der Grünen-Wählerinnen und -Wähler Ja stimmen.

Nein-Trend beim E-ID-Gesetz

Am 7. März kommt auch das E-ID-Gesetz zur Abstimmung. Die Umfrage lässt auf einen Nein-Trend schliessen. So lehnen momentan 55 Prozent (1. Welle: 47 Prozent) der Stimmberechtigten die Vorlage ab – 8 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung. 40 Prozent (1. Welle: 45 Prozent) sprechen sich für das Gesetz aus. 5 Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Am höchsten ist die Zustimmung noch bei den Wählern der Mitte und des Freisinns. Gross ist die Skepsis bei den Anhängerinnen und Anhängern von Grünen und SP, aber auch der SVP.

Offenes Rennen beim Freihandel mit Indonesien

Das Handelsabkommen der EFTA-Staaten mit Indonesien schliesslich spaltet die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nach wie vor – keines der Lager konnte sich entscheidend absetzen. Laut der Umfrage sagen derzeit 43 Prozent (1. Welle: 41 Prozent) Ja zur Vorlage, während 44 Prozent (1. Welle: 39 Prozent) ein Nein einlegen wollen. Eine absolute Mehrheit erreicht die Vorlage derzeit nur bei der FDP-Wählerschaft  sowie der Wählerschaft der ehemaligen CVP.

Mit 13 Prozent ist der Anteil jener, die keine Angaben zu ihren Stimmabsichten machten, nach wie vor aussergewöhnlich hoch. Das deutet darauf hin, dass der Meinungsbildungsprozess – gemäss Umfrage in verstärktem Masse bei jüngeren Stimmberechtigten – noch nicht weit fortgeschritten ist.  

Umfassende Umfragen
Die 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Sie modellieren die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von 20 Minuten und Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.

Beteiligte Medien
Deutschschweiz
: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen;
Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève, lematin.ch und Le Matin Dimanche; Tessin: 20 minuti