Zwei klare Trends: Gute Aussichten für «Ehe für alle», Juso-Initiative scheint chancenlos

Zwei Wochen vor den Abstimmungen vom 26. September verdichten sich die Befunde aus den beiden vorherigen Umfragewellen. 67 Prozent unterstützen derzeit die «Ehe für alle». 63 Prozent lehnen die 99-Prozent-Initiative ab.

Zürich, 15. September 2021 – 20 Minuten und Tamedia haben auf ihren Newsportalen die dritte Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmungen vom 26. September 2021 durchgeführt. 16’270 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 9. und 10. September online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,2 Prozentpunkten.

Komfortable Mehrheit für die «Ehe für alle»
Das Parlament hatte auf dem Gesetzesweg beschlossen, dass gleichgeschlechtliche Paare zivil heiraten können und damit anderen Ehepaaren institutionell und rechtlich gleichgestellt werden. Ausserdem erhalten verheiratete Frauenpaare Zugang zur gesetzlich geregelten Samenspende. Dagegen wurde das Referendum ergriffen.

Gemäss der Umfrage von 20 Minuten und Tamedia sagen derzeit 67 Prozent Ja oder eher Ja zur «Ehe für alle». Damit können die Befürworter weiterhin auf grosse Unterstützung zählen. 32 Prozent sprechen sich gegen das Anliegen aus. Wie bereits in der letzten Welle ersichtlich, sind die Meinungen gefestigt.

Es gibt zwei Hauptargumente auf der Pro-Seite: Die Hälfte der Befürworterinnen und Befürworter gibt an, dass Homo- und Bisexualität längst Normalität seien und die Ausweitung der Ehe diese Ungleichbehandlung beende. Knapp ein Drittel ist der Meinung, dass der Staat eine Lebensform nicht einer anderen vorziehen dürfe. 


Bei den Gegnerinnen und Gegnern finden sich gleich drei Argumente: Auf der einen Seite sind sie der Meinung, dass eine Ausweitung nicht nötig sei, da es für homosexuelle Paare bereits die Möglichkeit der eingetragenen Partnerschaft gebe. Auf der anderen Seite schade die Ehe für alle dem Kindswohl und die Ehe als Verbindung sei Männern und Frauen vorenthalten.

Gemäss dem Prognosemodell ist die Annahme der «Ehe für alle» «wahrscheinlich». Das bedeutet, dass die Vorlage gemäss Modell in knapp neun von zehn Fällen angenommen werden sollte (siehe auch Methodik zu den Vorhersagen im Bericht, S. 20 ff).

Juso-Initiative: Annahme sehr unwahrscheinlich
Stand heute hätten 34 Prozent der «99-Prozent-Initiative» der Juso zugestimmt. Diese will Kapitaleinkommen stärker besteuern. 63 Prozent hätten die Initiative abgelehnt. Der Abwärtstrend hat sich damit seit der letzten Befragung weiter akzentuiert.

Die «99-Prozent-Initiative» findet lediglich im linken Lager Unterstützung. 71 Prozent der Sympathisantinnen und Sympathisanten der SP wollen ein Ja einlegen, bei jenen der Grünen sind es 72 Prozent. 

Knapp ein Drittel der Gegnerinnen und Gegner sind der Meinung, dass eine stärkere Besteuerung von Kapitaleinkommen der Standortattraktivität der Schweiz und mittelfristig der gesamten Volkswirtschaft schade. Befürworterinnen und Befürworter geben hauptsächlich an, dass die Vermögensschere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgehe und die Initiative mehr Verteilungsgerechtigkeit zwischen den Normalverdienern und den «Superreichen» schaffe.

Laut dem Prognosemodell ist eine Annahme der Juso-Initiative «sehr unwahrscheinlich». Das bedeutet, dass die Vorlage gemäss dem Modell in neun von zehn Fällen abgelehnt werden sollte.

Umfassende Umfragen
Die 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Sie modellieren die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von 20 Minuten und Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.

Beteiligte Medien
Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen; 
Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève, lematin.ch und Le Matin Dimanche;
Tessin: 20 minuti

 

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